Punktspiel SG Motor Trachenberge : FV Löbtauer Kickers 93 (0:2)
22. Spieltag (Sonntag, 19.5.2019)

Anstoß: 10:00 Uhr

Spielort: Aachener Straße

Gelbe Karten:
Halgasch, Philipp
Montag, Gerd

Kommentar:
Eine mittlere Katastrophe

Spielbericht:
Im Nachholspiel gegen die Löbtauer Kickers wollten die Motoren wieder auf einen Aufstiegsplatz springen. Bei dann noch drei auszutragenden Spielrunden hätte man sich ein Polster von drei Punkten auf den ärgsten Verfolger aus Reichenberg verschaffen können. Und eigentlich zweifelte niemand daran, dass die bis dato einzige zuhause noch verlustpunktfreie Mannschaft aus Trachenberge sich gegen das in der Fremde noch sieglose Schlusslicht aus Löbtau irgendwelche Blöße gibt. Letztlich endete alles in einem riesigen Fiasko.

Die Gäste sorgten bereits nach drei Minuten für einen echten Paukenschlag, als Röpke einen Freistoß von der linken Seite vor das Trachenberger Tor schlug, wo Ammerschuber am höchsten springt und präzise ins linke Toreck zur frühen Löbtauer Führung einnicken konnte. Die Heimelf war geschockt, hätte aber schnell alles wieder geradebiegen können – leider köpfte Montag in einer ähnlichen Situation nach Imhof-Standard freistehend über das Tor. Den Gästen gelang es, das Spiel vom eigenen Tor fernzuhalten und um ein Haar hätte Weinkauf nach zehn Minuten auf 0:2 erhöht. Wieder war es ein Freistoß, diesmal allerdings knapp aus der eigenen Hälfte, und trotzdem schaffte es der bullige Stürmer, sich durchzusetzen. Die Latte rettete für Motor-Schlussmann Rudolph, der ansonsten chancenlos gewesen wäre. Die Führung für das Tabellenschlusslicht war alles andere als unverdient, denn die Mannschaft von Lutz Grosche, der beim Mitabsteiger zur Winterpause für den glücklosen Rudi Lassen übernahm, machte das Optimale aus ihren Möglichkeiten und spielte am kämpferischen Limit, während die Heimelf in Sachen Einstellung doch Einiges vermissen ließ. So plätscherte die Partie dahin und die Verunsicherung bei den Motoren war riesig. Erst kurz vor dem Seitenwechsel tauchte man wieder gefährlich vor dem Gehäuse der Kickers auf. Kretschmar hatte mit einem klasse Ball in die Tiefe Halgasch gefunden, der seinen Meister letztlich im herauseilenden Kickers-Schlussmann Schmidt fand. Exemplarisch für den heutigen Trachenberger Auftritt war die 3-fach-Chance kurz vor dem Halbzeitpfiff, als Kucera, Imhof und Halgasch allesamt an der vielbeinigen Löbtauer Abwehr scheiterten.

Der zweite Durchgang brachte leider keine Besserung für die Hausherren. Weiterhin schafften es die aufopferungsvoll kämpfenden Kickers, den Motoren komplett den Schneid abzukaufen. Und der Lehmann-Elf schlotterten inzwischen die Knie. Der Trachenberger Spielaufbau war geprägt von Fehlabspielen und nicht nur vereinzelt hatten die Motoren Probleme mit dem eigenen Untergrund. So war es häufig zu beobachten, dass die Hausherren das Leder nach vorne schlugen, anstatt den spielerischen Ansatz zu wählen. Die meisten langen Bälle hatten entweder keinen Empfänger oder stellten keinerlei Gefahr für die groß gewachsene Defensive der Gäste dar. Und die schlugen nach einer guten Stunde nochmals eiskalt zu. Jacob verspringt das Leder an der Mittellinie, Hansmann schaltet schnell und spielt einen genialen Flugball zum startenden Weinkauf, der das Leder trotz Bedrängnis klasse behaupten konnte und anschließend traumhaft lässig über Motor-Keeper Rudolph hinweg zum 0:2 lupfte. Der nächste Nackenschlag für die Motoren, die mit der Hereinnahme von Gültepe zwar etwas mehr Struktur ins eigene Spiel bekamen, den Kickers aber weiterhin kaum Schaden zufügen konnten. Es dauerte bis zur 70. Minute, als Motor ein einziges Mal gefährlich im gegnerischen Strafraum auftauchten. Kucera hatte zum Solo angesetzt, konnte beim Abschluss allerdings noch entscheidend gestört werden. Es war die erste und einzige ernsthafte Torannäherung der Trachenberger Elf bis zum Schlusspfiff, der ein enttäuschendes Spiel aus Motor-Sicht beendete.

Grenzenloser Jubel bei den Löbtauer Kickers, die nach dem überraschenden Erfolg erstmals seit dem 10. Spieltag den letzten Tabellenplatz und gleichermaßen die Abstiegszone verlassen konnten. Auf Seiten der Motoren herrschte nach dem Abpfiff Enttäuschung und Fassungslosigkeit über die heute gezeigte Leistung. Trachenberge droht nach einer größtenteils souveränen Saison der Supergau in Form des Nichtaufstiegs, denn nun ist man auf einen Reichenberger Ausrutscher angewiesen und muss in erster Linie natürlich auch erstmal seinen eigenen Aufgaben erfüllen. Viel Zeit zum Wunden lecken besteht dabei allerdings nicht. Am kommenden Wochenende reist das neue Tabellenschlusslicht, der Dresdner SSV, an die Aachener Straße.

Tore:
0:1 Ammerschuber (4.)
0:2 Weinkauf (59.)

Wechsel:
59. min: Soner Gültepe für Tim Jacob
68. min: Paul Kirchhübel für Friedrich Kretschmar

Übersicht 22. Spieltag (04./05.05.2019):
Radeberger SV 2. SG Bühlau 2009 4:1 Sa
SpVgg Dresden-Löbtau 1893 2. TSV Rotation Dresden 1990 2. 2:3 So
ESV Dresden FC Dresden 0:0 So
FV Hafen Dresden SV Eintracht Dobritz 1950 2. 2:3 So
SSV Turbine Dresden 2. Post SV Dresden 2. 1:3 So
TSV Reichenberg-Boxdorf Dresdner SSV 3:2 So
SG Motor Trachenberge FV Löbtauer Kickers 93 0:2 19.5.19


aktuelle Tabelle (Stand 20.05.2019):
Pl. Verein Sp S U N Tore Diff Punkte
1. FC Dresden 23 17 4 2 63 16

+47

55
2. TSV Reichenberg-Boxdorf 23 16 3 4 77 37

+40

51
3. SG Motor Trachenberge (A) 23 17 0 6 68 34

+34

51
4. SG Bühlau 2009 23 13 1 9 69 45

+24

40
5. ESV Dresden 23 11 5 7 49 52

-3

38
6. Radeberger SV 2. 23 11 4 8 66 58

+8

37

7.

TSV Rotation Dresden 1990 2. (N) 23 10 3 10 52 58

-6

33
8. SpVgg Dresden-Löbtau 1893 2. 23 8 5 10 38 46

-8

29
9. SV Eintracht Dobritz 1950 2. (N) 23 8 4 11 38 58

-20

28
10. FV Hafen Dresden 23 6 5 12 44 60

-16

23
11. Post SV Dresden 2. 23 6 4 13 49 61

-12

22
12. FV Löbtauer Kickers 93 (A) 23 4 5 14 36 60

-24

17

13.

SSV Turbine Dresden 2. 23 5 2 16 28 61

-33

17
14. Dresdner SSV 23 3 7 13 32 63

-31

16


 

 

  << zurück