Punktspiel SC Borea Dresden : SG Motor Trachenberge (1:2)
12. Spieltag (Sonntag, 29.11.2015)

Anstoß: 15:00 Uhr

Spielort: Am Jägerpark

Torschützen:
Petersohn, Erik
Türk, Sebastian

Gelbe Karten:
Schmidt, Marcel
Türk, Sebastian

Kommentar:
Motor gewinnt harten Fight!

Spielbericht:
Trachenberger Besuch im Jägerpark, das ist durchaus ein seltenes Erlebnis. Vom April 2008 datiert das letzte Pflichtspiel der Motoren im Dresdner Norden, welches immerhin mit 4:0 gewonnen werden konnte. Gegner damals war allerdings die dritte Mannschaft, während das Profiteam damals noch in der Oberliga um Punkte kämpfte. Inzwischen ist viel Zeit ins Land gegangen und so kam es heute in der Stadtoberliga zum historisch ersten Duell der beiden ersten Männermannschaften. Der Landesklasse-Absteiger war nach zuletzt fünf sieglosen Spielen keineswegs der klare Favorit gegen die Motoren, die ihrerseits die letzten beiden Spiele gewinnen konnten, in der Vorwoche allerdings aufgrund des Spielausfalls nicht aktiv waren.

Die Taktik war klar. Motor wollte mit hohem Aufwand das Spielgeschehen solange wie möglich offen gestalten, um in der Schlussphase mögliche Fitness- und Kraftvorteile optimal ausspielen zu können, denn Borea-Coach Thomas Klippel hatte bis auf seine Startelf personell keine weiteren Möglichkeiten - die Reservebank der Nordlichter blieb leer! Mit reichlich Selbstvertrauen starteten die Gäste von der Aachener Straße unter Flutlicht in die Partie, wobei die defensive Grundordnung fast im gesamten ersten Durchgang zulasten des eigenen Angriffs gehalten wurde. Ein Schüsschen von Erik Petersohn nach wenigen Sekunden war leider das Einzige, was die Gäste in den ersten 45 Minuten offensiv zu bieten hatten. Keinesfalls kann man daraus allerdings Rückschlüsse auf die Verteilung des Spiels ziehen, denn die Motoren waren gut im Spiel und ließen den Akteuren der Heimelf kaum Luft zum Atmen, sodass Torchancen auch auf der Gegenseite absolute Mangelware bleiben sollten. Einzig bei einem Versuch von Borea-Kapitän Robert Karsten wurde es richtig gefährlich, doch Motor-Schlussmann Probst lenkte das Spielgerät reaktionsschnell an den Pfosten. Ansonsten versuchten es beide Teams fast ausnahmslos mit langen Bällen, sodass weder ein schönes Spiel, noch großartige Probleme für beide Abwehrreihen zustande kamen. Das 0:0 zur Pause war daher der gerechte Pausenstand, der allerdings auf Seiten der Gäste mit deutlich weniger Stirnrunzeln als bei der Heimelf quittiert wurde.

Auch nach dem Seitenwechsel wichen die Motoren nicht von ihrer defensiven Grundordnung ab, waren allerdings jederzeit hellwach, lauerten geduldig auf Fehler der Heimelf und knapp fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte sich das Warten dann auch gelohnt. Borea-Verteidiger Gerstenberger war sich im eigenen Strafraum zu fein zum resoluten Klären, wollte zu seinem Mitspieler passen, doch Erik Petersohn hatte den Braten gerochen und traf direkt aus 6 Metern ins untere lange Eck zur Gästeführung. Das Spiel litt in der Folge unter vielen Diskussionen auf dem Spielfeld, vor allem von der Heimelf, die heute ihren vorletzten Platz in der Fairplay-Tabelle eindrucksvoll unter Beweis stellten und obwohl man mit begnadeten Fußballern wie Karsten, Heinze oder Töwe, die alle schon in der Landesliga aktiv waren, bestückt war, fiel den Gastgebern auch im zweiten Durchgang kaum etwas Anderes ein, als nahezu jeden Ball lang und weit nach vorn zu schlagen. Wenn der Ball dann doch mal schnell mit wenigen Kontakten gespielt wurde, wurde es auch gleich gefährlich. So musste Probst im Trachenberger Tor gleich mehrfach in starker Manier den Ausgleich verhindern. Alles in allem kippte das Spiel nach einer guten Stunde trotzdem in Richtung der Gäste, die jetzt auch endlich mutiger über die Außenbahnen angriffen. In einer Phase, wo es sich nicht unbedingt angedeutet hatte, kamen die Nordlichter dann doch zum durchaus gerechten Ausgleich, aber zumindest die Entstehung war diskutabel. Denn Gestenberger nahm sich das Spielgerät mit der Hand mit, spielte weiter zu Martick, dessen Versuch von der Strafraumgrenze hielt Probst noch stark, gegen den Abstauber vom in der Mitte lauernden Töwe war dann allerdings auch er machtlos. 1:1. Eine absolute Stärke der Motoren ist momentan, wie man es schafft, Rückschläge wegzustecken, denn der zwischenzeitliche Ausgleich brachte die Vogel-Elf keinesfalls ins Wanken, sondern sorgte vielmehr dafür, dass die Offensivbemühungen nun noch intensiviert wurden. Der eingewechselte Reithmeier hätte beinahe mit seinem ersten Ballkontakt für die neuerliche Führung gesorgt, als er geschmeidig in den Strafraum zog und den herauseilenden Schlussmann überlupfte. Schulz konnte im letzten Moment auf der Linie mit Hilfe des Pfostens klären. Während sich die Borea-Akteure zusehends mit Nebenkriegsschauplätzen beschäftigten, machte Motor das einzig Richtige und konzentrierte sich weitestgehend auf das Wesentliche - mit Erfolg. Ähnlich wie im Vorfeld des Ausgleichstreffers nutzt diesmal Bellmann nach einem eroberten Ball die Hand zur Mitnahme, verlagert auf halblinks, wo sich Türk mit einer Finte ins Zentrum den nötigen Platz gegen Scherbarth verschaffte und schließlich aus knapp 22 Metern wie an der Schnur gezogen in den rechten Winkel zum frenetisch umjubelten 2:1 traf. Die Schlussphase hatte dann leider nicht mehr viel mit Fußball zu tun, denn die Heimelf haderte mit sich selbst und dem Unparteiischen Christian Krenkel. Das wurde wenig später nicht besser, als der Referee richtigerweise auf Strafstoß für Motor entschied, als eine Freistoßflanke von der linken Außenbahn am Arm von Robert Karsten landete. Nach reichlichem Austausch von Nettigkeiten trat Rödel zum fälligen Elfmeter an und ballerte das Spielgerät an die Querlatte. Die Gastgeber blieben im Spiel. Es waren noch reichlich zehn Minuten zu spielen und die Gastgeber machten sich durch ständige Reklamationen und harten Wortgefechten ihr Spiel selbst kaputt. Insgesamt acht Gelbe Karten musste der Schiedsrichter verteilen (6 für Borea) und gerade in der Schlussphase hätte sich der eine oder andere Borea-Akteur nach mehreren hässlichen versteckten Tätlichkeiten nicht über einen Platzverweis beschweren dürfen. Der Fußball rückte in den Hintergrund, aber die Motoren ließen sich nicht beeindrucken, blieben hochkonzentriert und retteten sich ohne größere Gefahr in der Nachspielzeit über die Ziellinie.

Während sich die Borea-Akteure in den nächsten Tagen etwas intensiver selbst hinterfragen sollten, gibt es für die Motoren absoluten Grund zum Feiern, denn die Vogel-Elf fährt den inzwischen schon dritten Sieg in Folge ein und hat sich erst einmal etwas Luft nach unten verschafft. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und letztlich auch einer seit Monaten schon überragenden Trainingsbeteiligung schaffen es die Motoren aktuell, da zu sein, wenn es von ihnen verlangt wird. Auch wenn heute fußballerisch sicherlich noch Luft nach oben war, kann man durchaus von einem verdienten Sieg sprechen, denn der Aufsteiger hatte im Jägerpark klar das durchdachtere Konzept.

Tore:
0:1 E. Petersohn (51.)
1:1 Töwe (67.)
1:2 Türk (75.)

Besondere Vorkommnisse:
Lars-Erik Rödel (SG Motor Trachenberge) schießt Handelfmeter an die Querlatte (83.)

Wechsel:
68.min: Tobias Reithmeier für Gerd Montag
74.min: Sven Breitschädel für Marcel Schmidt
90.+2 min: Paul Ruppricht für Lars-Erik Rödel

Übersicht 12. Spieltag (29.11.2015):
SV Helios 24 Dresden TSV Cossebaude 2:1 So
FV Dresden 06 Laubegast 2. SG Weixdorf 2:2 So
FV Dresden Süd-West SV Loschwitz 2:6 So
SG Dölzschen 1928 VfB Hellerau-Klotzsche

0:3

So
TSV Rotation Dresden 1990 Radeberger SV 2:2 So
SSV Turbine Dresden SpVgg Dresden-Löbtau 1893

1:7

So
SC Borea Dresden SG Motor Trachenberge 1:2 So

Tabelle Sparkassenoberliga:
Pl. Verein Sp S U N Tore Diff Punkte
1. TSV Rotation Dresden 1990 12 8 3 1 31 15

+16

27
2. SG Weixdorf (A) 12 8 2 2 37 13

+24

26
3. VfB Hellerau-Klotzsche 12 8 2 2 28 10

+18

26
4. Radeberger SV 12 6 4 2 32 18

+14

22
5. SpVgg Dresden-Löbtau 1893 12 6 2 4 27 24

+3

20
6. SV Helios 24 Dresden 12 5 3 4 23 26

-3

18

7.

TSV Cossebaude (A) 12 5 0 7 15 18

-3

15
8. SV Loschwitz 11 3 5 3 18 15

+3

14
9. SG Motor Trachenberge (N) 11 4 2 5 16 22

-6

14
10. SC Borea Dresden (A) 12 3 3 6 22 32

-10

12
11. FV Dresden 06 Laubegast 2. 12 3 3 6 15 28

-13

12
12. SSV Turbine Dresden 11 3 1 7 14 32

-18

10

13.

SG Dölzschen 1928 (N) 12 3 0 9 10 26

-16

9
14. FV Dresden Süd-West 11 1 2 8 16 25

-9

5


 

 

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