Punktspiel SSV Turbine Dresden : SG Motor Trachenberge (1:2)
10. Spieltag (Sonntag, 15.11.2015)

Anstoß: 14:00 Uhr

Spielort: Pfotenhauer Straße

Torschützen:
Türk, Sebastian
Breitschädel, Sven

Gelbe Karten:
Bellmann, Falk
Reithmeier, Tobias

Kommentar:
Verdienter Dreier nach klasse Endspurt

Spielbericht:
Die Auswärtsfahrt nach Johannstadt endete für die Trachenberger in einem absoluten Glücksgefühl und nachdem man vor zwei Wochen noch das Tabellenende zierte, hat man inzwischen den Anschluss an das Tabellenmittelfeld hergestellt. Nachdem man bereits in der Vorwoche gegen den Mitaufsteiger aus Dölzschen fast schon zum Siegen verdammt war, durfte man auch heute zumindest nicht verlieren. Dass es am Ende sogar drei Punkte geworden sind, war einer bärenstarken Mannschaftsleistung besonders in den zweiten 45 Minuten und zwei späten Treffern zu verdanken.

Motor-Coach Jan Vogel füllte die Lücke, welcher der in der Vorwoche starke Ruppricht in der Innenverteidigung hinterließ, überraschenderweise mit Tony Petersohn auf. Ansonsten rückten Türk für Montag und Schmidt für Schneller zurück in die Startaufstellung. Während man am vergangenen Wochenende blitzartig nach wenigen Minuten in Führung ging, kam man heute gegen einen äußerst unangenehmen Gegner bei fürchterlichen äußeren Bedingungen eher schwer aus den Startlöchern. Nach einem frühen Fehler im eigenen Spielaufbau hätte man sich nach nicht einmal fünf Minuten über einen Rückstand nicht beschweren dürfen, doch der starke Konterangriff wird letztlich nicht konsequent zuende gespielt. Beide Teams fanden die richtige Einstellung zu diesem Kellerduell und Schiedsrichter André Fischer hatte bei etlichen Zweikämpfen am Rande der Legalität sowie vielen kleineren Nicklichkeiten und Wortgefechten gut zu tun, um die Partie unter Kontrolle zu behalten. Motor stabilisierte sich mit zunehmender Spielzeit, es fehlte jedoch an der nötigen Bewegung, sodass zumeist das Mittel der langen Bälle gewählt wurde, die allerdings auf dem nassen Untergrund schon reichlich schwer bis gar nicht zu verarbeiten waren. Und weil die Abwehrreihen ihre Aufgaben auf beiden Seiten ordentlich erledigten, blieben Torchancen in der ersten halben Stunde eher die Ausnahme, doch trotzdem gingen die Hausherren, die in der Anfangsphase den etwas besseren Eindruck hinterließen, nach gut 25 Minuten in Führung. Motor-Schlussmann Probst ließ den Schussversuch von Tasler abprallen und kommt beim Nachfassen schließlich gegen den aufmerksamen Richter den entscheidenden Moment zu spät. Strafstoß. Lohaus blieb cool und versenkt halbrechts zur Führung der Hausherren. In der Folge stabilisierten sich die Motoren ein wenig. Was fehlte war die entscheidende Idee im letzten Drittel, doch auch die Gastgeber blieben bei gelegentlichen pfeilschnellen Konterangriffen durchaus gefällig. Besonders Vogt hatte dabei gegen Gräfe einen schweren Stand. Auf Seiten der Motoren war ein abgefälschter Schuss von Rödel nach einem Fehler von SSV-Schlussmann Heimbold das höchste der Gefühle.

Natürlich konnte man nicht zufrieden sein mit dem Auftritt in den ersten 45 Minuten. Umso erfreulicher, mit welchem Engagement die Motoren vom Wiederanpfiff weg zu Werke gingen. Die Partie kippte jetzt klar in Richtung der Gäste, dessen Verteidigung sich nun fast gänzlich auf den eigenen Spielaufbau konzentrieren konnte, weil es die Heimelf fast nur noch mit langen Bällen versuchte, wobei gerade das neue Pärchen Einsiedel/Petersohn nichts anbrennen ließ. So begann man nun endlich auch, mit starken Diagonalbällen die Außenspieler Reithmeier und Türk zu füttern. Chancen ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Rödel, der heute einen schweren Stand in der Sturmspitze hatte, konnte sich einmal von seinem Bewacher lösen, doch Heimbold war aufmerksam, genau wie wenig später, als Türk von der Grundlinie ins Zentrum spielte, wo erneut Rödel scheiterte. Ansonsten wurden die Motoren gerade nach dem Seitenwechsel nicht unbedingt mit Schiedsrichterzuspruch beglückt. Timpel springt im eigenen Strafraum das Leder an die Hand, Schiedsrichter Fischer ließ allerdings weiterspielen. Nachdem die Gäste wenig später das Spiel im Konter herrlich über die Stationen Erik Petersohn und Sebastian Türk nach rechts verlagerten, landete Reithmeiers missglückter Schussversuch am zweiten Pfosten wieder bei Petersohn, der den umjubelten Ausgleich erzielte, doch Assistent Zahlten hatte auf Abseits entschieden. Auf der Gegenseite hatten die Gäste allerdings auch Glück, als Probst Richters allerdings haltbaren Versuch noch an den Pfosten lenken konnte (64.). Es sollte die einzig nennenswerte Möglichkeit der Gastgeber im zweiten Durchgang bleiben, denn die Trachenberger hatten den Turbinen eins absolut voraus: Den unbedingten Siegeswillen. Dazu kam, dass der Trainer auch heute bei seinem Wechseln ein gutes Näschen bewies. Breitschädel und Koch kamen gut 20 Minuten vor Spielende in die Partie und Letzterer hatte quasi mit seinem ersten Ballkontakt maßgeblichen Anteil am inzwischen überfälligen 1:1-Ausgleich. Koch brachte von der rechten Außenbahn eine herrlich lang gezogene Flanke, die Türk, der bis dato kaum in Erscheinung getreten war, mit vollem Risiko und dem schwachen linken Fuß unhaltbar im langen Eck versenkte. Ein herrliches Tor, welches nochmal die letzten Kraftreserven bei den Motoren weckte, um das Spiel jetzt auch noch gänzlich für sich zu entscheiden. Turbine-Trainer Kabelka versuchte alles, um irgendwie noch zu retten, was zu retten ist. Doch, mit Verlaub, die Hereinnahmen von Roth, Kubik und Franz bewirkten keinesfalls, dass die Partie ein glückliches Ende für die Heimelf fand. Stattdessen spielten die Motoren jetzt voll und ganz auf Sieg, ohne dabei aber die eigenen Defensivaufgaben völlig außer Acht zu lassen. In den Schlussminuten galt es noch, mehrere Standardsituationen unbeschadet zu überstehen, wobei Vogt und Tony Petersohn mit ihren Querschlägern der einzige Gefahrenherd waren. Das Spiel verlor auch in den letzten Zeigerumdrehungen keinesfalls an Dramatik. Es gab einige Kandidaten für den Helden des Spiels. Rödel hatte den Siegtreffer auf dem Fuß, scheitert aber am herauseilenden Heimbold, der längst bester Mann seines Teams war, auch weil er bei hohen Bällen und beim Herauslaufen einen extrem sicheren Eindruck hinterließ. Kurz darauf landet ein klasse Diagonalball im Lauf von Reithmeier, der es gegen Heimbold mit einem Heber versuchte, welcher sein Ziel allerdings knapp verfehlte. Die Nachspielzeit hatte begonnen, als die allerletzte Patrone dann doch noch ins Schwarze traf. Auf der rechten Seite ist es wieder Stefan Koch, der mit Reithmeier Doppelpass spielt und nach einer weiteren klasse Flanke stehen urplötzlich drei Trachenberger am langen Pfosten einschussbereit. Der ebenfalls eingewechselte Breitschädel nimmt die Kugel letztlich direkt, trifft das Leder dabei noch nicht einmal sauber, doch das Spielgerät findet irgendwie doch noch den Weg über den Innenpfosten ins Turbine-Tor. Die Hausherren lagen am Boden, Motor feierte den Siegtreffer frenetisch, denn kurz darauf war das nervenzehrende Spiel dann endlich auch vorbei.

Die Stärke des Kollektivs beschert den Motoren verdientermaßen den zweiten Sieg in Folge, der von seiner Entstehung nicht dramatischer hätte zustande kommen können. Nach schwacher erster Hälfte leisten die mannschaftlich geschlossenen Trachenberger einen echten Kraftakt, der glücklicherweise in der Nachspielzeit auch noch mit dem Siegtreffer belohnt wurde. Kommenden Sonntag soll es natürlich so weitergehen, wobei Süd-West sicherlich ebenfalls wieder eine extrem harte Nuss sein wird - diese gilt es zu knacken. Sieg Motor!

Tore:
1:0 Lohaus (23., Foulelfmeter)
1:1 Türk (72.)
1:2 Breitschädel (90.)

Wechsel:
68.min: Stefen Koch für Eric Pietzka
68.min: Sven Breitschädel für Marcel Schmidt
80.min: Gerd Montag für Erik Petersohn

Übersicht 10. Spieltag (14./15.11.2015):

VfB Hellerau-Klotzsche SV Helios 24 Dresden 4:0 Sa
TSV Cossebaude SpVgg Dresden-Löbtau 1893 0:2 Sa
FV Dresden Süd-West SG Weixdorf 2:3 So
FV Dresden 06 Laubegast 2. TSV Rotation Dresden 1990

0:1

So
SSV Turbine Dresden SG Motor Trachenberge 1:2 So
SG Dölzschen 1928 SV Loschwitz

0:2

So
SC Borea Dresden Radeberger SV 6:6 So

Tabelle Sparkassenoberliga:
Pl. Verein Sp S U N Tore Diff Punkte
1. TSV Rotation Dresden 1990 10 8 2 0 27 10

+17

26
2. SG Weixdorf (A) 10 7 1 2 29 11

+18

22
3. VfB Hellerau-Klotzsche 10 6 2 2 22 10

+12

20
4. Radeberger SV 10 5 3 2 23 16

+7

18
5. TSV Cossebaude (A) 10 5 0 5 14 13

+1

15
6. SpVgg Dresden-Löbtau 1893 10 4 2 4 18 23

-5

14

7.

SC Borea Dresden (A) 10 3 3 4 21 24

-3

12
8. SV Helios 24 Dresden 10 3 3 4 18 23

-5

12
9. SV Loschwitz 10 2 5 3 12 13

-1

11
10. FV Dresden 06 Laubegast 2. 10 3 2 5 13 19

-6

11
11. SG Motor Trachenberge (N) 10 3 2 5 14 21

-7

11
12. SSV Turbine Dresden 10 3 1 6 13 25

-12

10

13.

SG Dölzschen 1928 (N) 10 3 0 7 10 21

-11

9
14. FV Dresden Süd-West 10 1 2 7 14 19

-5

5

 

 

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