0. Spieltag (Montag, 6.4.2015) Anstoß: 15:00 Uhr Spielort: Forstsportplatz, Weixdorf Torschützen:  Petersohn, Tony Türk, Sebastian Rödel, Lars-Erik
Gelbe Karten:  Türk, Sebastian Petersohn, Erik
Kommentar:Bitteres Pokalaus nach Elfmeterschießen Spielbericht:Weil das lang ersehnte Aufeinandertreffen mit dem SV Helios bereits einmal
ausfallen musste und das Wetter auch dieses Mal die Austragung des Spiels
zumindest gefährdete, hatte der Stadtverband kurzerhand eine Spielortverlegung
beauftragt, da man bei einem erneuten Ausfall in Terminschwierigkeiten gekommen
wäre. Der vierte Halbfinalist wurde demnach am heutigen Ostermontag auf dem Kunstrasen in Weixdorf
ausgespielt. Der Fußball schreibt regelmäßig außergewöhnliche Geschichten, was
auch dieses Mal der Fall war. Dass ein Pokalheimspiel nämlich an einer neutralen
Spielstätte stattfinden muss, gab es in der jüngeren Trachenberger Historie
bereits einmal. Vor etwas mehr als vier Jahren fand das damalige Pokal-Viertelfinale auf
dem Kunstrasen der Sportfreunde 01 statt. Gegner damals war ausgerechnet der SV Helios, der damals im übrigens auch bis dato letzten Elfmeterschießen mit
Trachenberger Beteiligung das Ticket fürs Halbfinale löste. Auch heute sollten
die Nerven bis auf das Äußerste strapaziert werden und letztlich musste auch
heute das Strafstoßschießen zur Ermittlung des Siegers herhalten.
Motor hat sich zu einer richtigen Pokalmannschaft entwickelt. Zum dritten Mal in
Serie sind die Trachenberger das letzte verbliebene unterklassige Team im
Viertelfinale des Sparkassenpokals. Zu Gast war mit dem SV Helios 24 der
letztjährige Meister der Stadtliga A und Aufsteiger in die Stadtoberliga, wo man
zuletzt fünf Siege am Stück feiern konnte. Die großartige Kulisse von knapp 150
Zuschauern wurde mit einem hochklassigen und mitreißenden Spiel für ihr Kommen
belohnt. Während sich beide Teams in der Anfangsphase noch etwas beschnupperten,
sollten die ersten Highlights nicht lange auf sich warten. Türk hatte bereits
nach zehn Minuten die Trachenberger Führung auf dem Fuß, scheiterte mit seiner
Direktabnahme nach klasse Flanke von Zerche nur knapp. Beiden Mannschaften war
der Stellenwert dieser Partie durchaus bewusst, was allerdings kein Grund zur
Vorsicht war. Die spielstarken Gäste mussten zwar auf ihren Torjäger Sebastian
Paul verzichten, spielten aber, genau wie die Motoren, ansehnlichen Fußball mit
erstaunlich wenig Fehlern, wobei vorerst noch die Abwehrreihen den Ton angaben.
Motor präsentierte sich stark formverbessert, geriet allerdings nach einer guten
halben Stunde erstmals ins Hintertreffen, nachdem man sich einen der wenigen
Fehler im Spielaufbau leistete, die Kugel von der linken Angriffsseite ins
Zentrum gespielt wurde, wo Brandau mit einer irren Bogenlampe die Gästeführung
erzielte. Aus gut 25 Metern schlug das Leder hinter dem
chancenlosen Sven Probst ein. Aber Motor ließ sich dadurch nicht beeindrucken
und war nun die bessere Mannschaft. Nach tollem Pass von Schneller scheitert
Tony Petersohn frei vor Schlussmann Schneider, wenig später hatte Türk Pech, als
er nach einer Montag-Flanke das Leder per Seitfallzieher nicht voll traf. Allen
Beteiligten war klar, dass die knappe Pausenführung der Gäste durchaus als
schmeichelhaft bezeichnet werden konnte. Die Auslosung der Semifinals nahm Spielervater
Karsten Petersohn vor, der dem heutigen Sieger mit dem SV Loschwitz die
vermeintlich leichteste der drei möglichen Aufgaben bescherte. Aber bis dahin
war es für beide Teams noch ein weiter Weg.
Die etwas verspätete Trachenberger Belohnung für einen starken ersten Durchgang
ließ keine fünf Minuten auf sich warten. Erik Petersohn führte einen Eckstoß von
der rechten Seite kurz aus, Koch nahm Maß und fand mit seiner starken Flanke im
Zentrum den Kopf von Tony Petersohn, der die Kugel zum 1:1 im linken Winkel
unterbrachte. Erst jetzt gönnte sich die Vogel-Elf eine kleine Pause, in der die
Gäste mächtig druckvoll agierten. So wurde es nach mehreren Eckbällen
kreuzgefährlich im Trachenberger Strafraum, wobei Türk Eschrichs Kopfball auf
der Linie klären musste. Wenig später rettete Schneller spektakulär gegen
Brandau, der von der rechten Seite wunderbar bedient wurde und per Kopf beinahe
zur Stelle gewesen wäre. Auch wenn danach etwas Zeit ins Land ging, der erneute
Führungstreffer der Helitten war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Motor
verliert im Vorwärtsgang den Ball und kann dann kaum folgen, als Fricke
letztlich überlegt ins lange Eck zum 1:2 vollendete. Glücklicherweise ließ die
Trachenberger Antwort keine fünf Minuten auf sich warten und war mächtig kurios.
Auf der rechten Angriffsseite gelangt die Kugel von Koch zu Tony Petersohn, der
mit herrlichem Ball Türk in Szene setzte - der ist geringfügig eher am Ball als
der herauseilende Helios-Schlussmann Schneider. Durch diesen Kontakt fliegt die
Kugel hoch in die Luft und kam exakt auf der Torlinie wieder zurück ins Spiel
und von da ins Netz. 2:2. Den zahlreichen Zuschauern gefiel dieser offene
Schlagabtausch, wenngleich sich in den Schlussminuten keines der beiden Teams
mehr die Blöße geben wollte.
Es ging in die Verlängerung, in der Motor den
besseren Eindruck hinterließ, jedoch nach 98 Minuten das dritte Mal in Rückstand
geriet. Bei der Flanke von der linken Seite behindern sich Einsiedel und Probst
gegenseitig, sodass Felix Berger aus Nahdistanz nur noch abstauben musste und
das 2:3 erzielte. In der Folge waren die Motoren tonangebend und wollten mit
aller Macht den erneuten Ausgleich. Bei einer Dreifach-Chance wenig später durch
Türk, Rödel und Sparmann fehlte noch das Glück, aber wenig später erzwangen die
Trachenberger dann den 3:3-Ausgleich. Tony Petersohn wurde im Strafraum gefoult
und Rödel blieb aus elf Metern cool, verwandelte sicher in die Tormitte zum
3:3-Ausgleich. Ähnlich wie in der regulären Spielzeit schienen jetzt bei beiden
Mannschaften die Kräfte spürbar zu schwinden, wobei Türk kurz vor ultimo dann
doch noch die Riesenchance zum Siegtreffer hatte, allerdings blieb sein
Abschluss zu unplatziert. Abpfiff. Es ging ins Elfmeterschießen. Als man sich vor
vier Jahren an gleicher Stelle traf, traf Motor keinen einzigen Versuch, während Helios drei Mal verwandelte, sodass das Elfmeterschießen bereits nach sechs
Schützen die Entscheidung brachte. Heute sollte es etwas länger dauern und vor
allem deutete sich ein völlig anderer Ausgang an, denn als Probst die Versuche
von Eschrich und Brandau klasse parierte, schossen die sicheren Türk und Erik
Petersohn einen Vorsprung heraus, der für viele Außenstehende fast schon den
sicheren Sieg bedeuten sollte. Und weil Fricke wenig später ebenso nicht traf,
hatte Tony Petersohn den ersten Trachenberger Matchball, allerdings platzierte
er die Kugel neben das Tor. Kirsche traf souverän und Rödel ließ tatsächlich
auch den zweiten Matchball liegen. Auch das Elfmeterschießen musste in die
Verlängerung, in der Felix Berger traf und Einsiedel als sechster Trachenberger
Schütze mit dem vierten Fehlschuss in Folge das Trachenberger Pokalaus besiegeln
sollte.
Motor hat heute alles aus sich herausgeholt und erhielt berechtigterweise nach
dem Schlusspfiff viele viele Schulterklopfer, wenngleich die Trauer natürlich
erst einmal überwiegt. Nach dem besten Saisonspiel war man dem Ziel so nah,
musste letztlich aber doch die Segel streichen. Viel wichtiger sind aber jetzt
die nächsten Aufgaben im Ligaalltag, wo man ja bekanntlich auch noch einem lang
ersehnten Ziel hinterherjagt. Gegen die Reserve des FV Süd-West muss am
kommenden Wochenende fast schon zwingend wieder eine Topleistung her, um die
Aufstiegshoffnungen am Leben zu erhalten.
Tore:
0:1 Brandau (27.)
1:1 T. Petersohn (49.)
1:2 Fricke (68.)
2:2 Türk (73.)
2:3 F. Berger (98.)
3:3 Rödel (104., Foulelfmeter)
Elfmeterschießen:
0:0 Probst hält gegen Eschrich
1:0 Türk
1:0 Probst hält gegen Brandau
2:0 E. Petersohn
2:1 Beyreuther
2:1 Sparmann schießt über das Tor
2:1 Fricke schießt an die Querlatte
2:1 T. Petersohn schießt neben das Tor 2:2 Kirsche
2:2 Rödel schießt über das Tor
2:3 F. Berger
2:3 Schneider hält gegen Einsiedel
Wechsel:
73.min: Sven Breitschädel für Marcel Schneller
87.min: Tom Sparmann für Gerd Montag
Viertelfinale Sparkassenpokal (14./15.03.2015):
VfB Hellerau-Klotzsche |
TSV Rotation Dresden 1990 |
2:6 |
Sa |
SV Loschwitz |
FV Dresden Süd-West |
1:0 |
So |
ESV Dresden |
Radeberger SV |
0:7 |
So |
SG Motor Trachenberge |
SV Helios 24 Dresden |
5:6 n. E. |
6.4.15 |
|