Pokalspiel Radebeuler BC 08 2. : SG Motor Trachenberge (2:5)
0. Spieltag (Samstag, 19.10.2013)

Anstoß: 13:00 Uhr

Spielort: Lößnitzstadion, Steinbachstr., Radebeul

Torschützen:
Petersohn, Tony
Höhne, Markus
Trzoska, Alberto
Petersohn, Erik
Petersohn, Tony

Gelbe Karten:
Sandig, Daniel

Gelb/Rote Karten:
Vogt, Paul

Kommentar:
Blamage verhindert - Viertelfinale olé

Spielbericht:
Wie schon im vergangenen Spieljahr stoßen die Trachenberger auch in der laufenden Saison weit vor im Dresdner Sparkassenpokal. Im Achtelfinale erwischte man trotz der vielen übrig gebliebenen Hochkaräter aus der Stadtoberliga mit der zweiten Mannschaft des Radebeuler BC 08 eine durchaus lösbare Aufgabe. Und als man vorort erfuhr, dass der Absteiger nur insgesamt neun Spieler aufbieten konnte, schien sicher für einige das Ticket für die Runde der letzten Acht bereits gebucht. Am Ende musste man sich insgesamt 120 furchtbare Minuten quälen, um schließlich das Viertelfinale zu erreichen.

Was wie ein Spaziergang zu werden schien, entwickelte sich letztlich zu einer harten Prüfung, vor allem mental. Von Beginn an hatten die Motoren natürlich ein großes Übergewicht gegen den dezimierten Gegner, der es aber ungeheuer gut verstand, hinten die Räume eng zu machen und so den eigenen Strafraum insgesamt recht sicher zu beherrschen. Natürlich ergaben sich zwangsläufig auch Chancen für die Gäste, deren Qualität allerdings zunächst noch zu wünschen übrig ließ. Bereits in den Anfangsminuten konnte man sehen, wie schwer sich die Motor-Elf tut, wenn sie selbst das Spiel machen muss und wie anfällig man bei gegnerischen Konterangriffen ist. Der erste vielversprechende Tempogegenstoß des RBC brachte dann sogar beinahe die Führung der Heimelf. Friedrich wurde von Jordan klasse freigespielt, scheiterte aber letztlich am aufmerksamen Oliver Lange im Trachenberger Tor, der wie sein Pendant auf der Gegenseite bei der besten Motor-Chance durch Rödel prächtig pariert. Die Gäste spielten trotz der Überzahl ideenlos und konnten sich mit schwerfälligem Spielaufbau nur selten richtig durchsetzen. Viele Missverständnisse und Abspielfehler machten es den Gästen relativ leicht, die erste halbe Stunde schadlos zu überstehen und sogar in Führung zu gehen. Wieder war es ein Konter über wenige Stationen und weil Jordan zentral vor dem Tor nicht resolut angegriffen wurde, stand es plötzlich 1:0. Der Ball wurde von Einsiedel unhaltbar abgefälscht, war aber insgesamt die gerechte Bestrafung für die Zienert-Elf, die bis dato vollends enttäuscht hatte und weil man in der Folge des Gegentreffers sein Phlegma immer noch nicht ablegen konnte, gab es zur Belohnung gleich noch das 2:0. Wieder war es der Landesliga-erfahrene Steve Jordan, der nach Trzoska-Fehlpass nicht mehr aufzuhalten war und überlegt den zweiten Radebeuler Treffer erzielte. Motor hatte Mühe, sich von diesem doppelten Schock zu erholen. Die Gäste wirkten frustriert und hatten erst kurz vor dem Pausenpfiff ihre bis dahin beste Möglichkeit, als Erik Petersohn mit seinem Freistoß die Standfestigkeit der Querlatte prüfte.

Das Gewitter in der Umkleidekabine hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Gäste wirkten zu Beginn des zweiten Durchgangs willig, hier endlich den Schalter umzulegen und die personelle Überzahl auch in Tore umzumünzen und fast wäre das wenige Minuten nach Wiederanpfiff bereits gelungen. Nach klasse Dribbling von Sparmann konnte Weigl den Trachenberger Youngster nur noch per Foul stoppen. Den schwach geschossenen Strafstoß von Tony Petersohn, der inzwischen in die Partie gekommen war, parierte RBC-Schlussmann Juen relativ problemlos, musste wenig später trotzdem erstmals hinter sich greifen. Endlich war ein Lichtblick im Trachenberger Angriffsspiel zu sehen, als Markus Höhne nach schnell ausgeführten Freistoß von der Grundlinie aus mit überlegtem Querpass den Unglücksraben von eben bediente, der im Zentrum schließlich nur noch den Fuß hinhalten musste. Motor spielte endlich zielstrebig und konnte die hohe Fehlerquote aus den ersten 45 Minuten zumindest ein wenig reduzieren. Schon ergaben sich Räume für die schnelle Trachenberger Offensivreihe, sodass die Partie nach einer guten Stunde wieder ausgeglichen war. Erik Petersohn spielt einen klugen Ball in den Lauf von Höhne, der von halbrechts vehement in den Strafraum eindringt und unter Schlussmann Juen hindurch den 2:2-Ausgleich erzielte. Die Gästen hatten nun Blut geleckt und schnürten die Radebeuler in ihre eigene Hälfte ein. Der Trachenberger Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein, doch der erste aussichtsreiche Konterangriff der Gastgeber machte alles vorerst wieder zunichte. Paul Vogt kommt an der Mittellinie gegen Jordan zu spät und kassiert dafür richtigerweise die Ampelkarte, nachdem er im ersten Durchgang bereits für ein Frustfoul verwarnt wurde. Jordan selbst, bis dahin bester Mann auf dem Platz, sorgte selbst dafür, dass wenig später zumindest personell der alte Abstand wieder hergestellt wurde. Nach wiederholtem Reklamierens sah er 15 Minuten vor dem Ende ebenfalls die Gelb/Rote Karte, wodurch dieses kuriose Spiel fortan mit zehn gegen acht fortgeführt wurde. In der Schlussphase versuchten die Motoren zwar alles, um die Partie noch innerhalb der regulären Spielzeit zu entscheiden, bis auf die Möglichkeiten von Tony Petersohn, der eine Sparmann-Eingabe knapp verpasste bzw. Höhne, dessen Schuss auf den kurzen Pfosten pariert wurde, sollte man die Gastgeber jedoch nicht mehr ernsthaft gefährden. Diese hatten in den Schlussminuten ohnehin nur noch jeden Ball so weit wie möglich in die gegnerische Hälfte befördert.

Das Spiel ging also in die Verlängerung und erst jetzt wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Heimelf hatte nach kräftezehrenden 90 Minuten ihre ganze Energie verbraucht und stand nur noch Spalier, als Alberto Trzoska das Leder in Minute 92 nach herrlichem Sololauf zum 2:3 nur noch ins leere Tor schieben musste. Das 2:4 nach gleichem Strickmuster wie das 2:1 war dann nach 99 Minuten die Entscheidung. Tony Petersohn hatte von der Grundlinie seinen Bruder Erik bedient. Das 2:5 (106.) war eine Kopie des 2:4, nur waren die Protagonisten vertauscht. Tony Petersohn war demzufolge der Torschütze des letzten Treffers in einer kuriosen und verrückten Partie, welche aus Motor-Sicht viel zu lange offen war. Trotzdem steht man nach dem schwächsten Auftritt des aktuellen Spieljahres im Viertelfinale des Sparkassenpokals und sollte versuchen, den heutigen Tag schnell abzuhaken. Womöglich hat man sich bereits mit dem knappen Erfolg nach Verlängerung gegen neun bzw. zum Ende der Partie acht tapfere Radebeuler zum allgemeinen Gespött gemacht.

Tore:
1:0 Jordan (29.)
2:0 Jordan (31.)
2:1 T. Petersohn (51.)
2:2 Höhne (57.)
2:3 Trzoska (92.)
2:4 E. Petersohn (98.)
2:5 T. Petersohn (107.)

Besondere Vorkommnisse:
Thomas Juen (Radebeuler BC 08 2.) hält Foulelfmeter von Tony Petersohn (49.).

Wechsel:
46.min: Tony Petersohn für Lars-Erik Rödel
60.min: Marcel Schneller für Sebastian Türk

Übersicht Sparkassenpokal Achtelfinale (19./20.10.2013):
Radebeuler BC 08 2. SG Motor Trachenberge 2:5 n.V.
SG Dresden Striesen SV Eintracht Dobritz 1950

2:1

SV Sachsenwerk Dresden VfB Hellerau-Klotzsche 0:1
Radeberger SV FV Blau/Weiß Zschachwitz

2:7

SV Helios 24 Dresden TSV Rotation Dresden 1990 1:2
TSV Cossebaude 2. SV Sportfreunde 01 Nord

1:0

SG Weixdorf 2. SG Gebergrund Goppeln 6:0
SSV Turbine Dresden SpVgg Dresden-Löbtau 1893

4:2


 

 

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