0. Spieltag (Sonntag, 16.9.2012) Anstoß: 14:00 Uhr Spielort: Gefängnis Hammerweg Kommentar:Ein einmaliges Erlebnis Spielbericht:Nach dem Punktspielsieg am Samstag beim USV TU Dresden (2:0) stand am Sonntag ein wirklich außergewöhnliches Spiel zum „Auslaufen“ auf dem Plan. Anlässlich des 6. Sportfestes in der Justizvollzugsanstalt Dresden waren die Motoren als kleines Highlight im Gefängnis am Hammerweg zu Gast, um gegen eine Gefangenenauswahl auf dem hauseigenen Kleinfeld anzutreten.
Nach reichlichem Fußmarsch durch die unterirdischen Katakomben wurden die Trachenberger vom sehr freundlichen Personal zur Umkleidekabine geführt und fanden sich alsbald in der „Höhle des Löwen“ wieder und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem Gefängnishof wurden die nicht alltäglichen Gäste aus Trachenberge von den gut 100 Insassen doch recht argwöhnisch beäugt, sodass ein gewisses mulmiges Gefühl nicht von der Hand zu weisen war. Beim Gang durch die Katakomben führte die Motoren der Weg vorbei an der ultramodernen Sporthalle. Für den Schotterplatz allerdings, auf dem sich bereits die in blau gekleideten Gefangenen beim Warmmachen befanden, waren die Gastgeber jedoch nicht zu beneiden. Bei strahlendem Sonnenschein und knapp 25 Grad Außentemperatur war das Spiel alles andere als eine klare Angelegenheit für die Trachenberger, die ja immerhin voll im Saft stehen. 4:4 hieß es zur Halbzeit und die Gefangenen, die mehrfach ihr Können aufblitzen ließen, konnten unter dem Jubel der zahlreichen Beobachter gleich viermal die Trachenberger Führung ausgleichen und bei jedem Treffer der Heimmannschaft wurde es richtig laut.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel eigentlich bis zum Ende spannend und glücklicherweise hatte man auf Trachenberger Seite insgesamt drei Auswechselspieler zur Verfügung, ansonsten hätte die kräftezehrende Partie durchaus anders ausgehen können. Natürlich ließ man es in den Zweikämpfen dann doch eher zurückhaltend angehen, aber auch die Insassen waren über die komplette Spielzeit absolut fair und der Unparteiische, ebenfalls ein Gefangener, erledigte seine Aufgabe wirklich hervorragend. Am Ende siegten die Motoren mit 7:5, wobei das Ergebnis heute sicher zweitrangig war. Die Hausherren bedankten sich beim Händeschütteln herzlich dafür, dass man „reingekommen“ war und so waren alle Seiten zufrieden.
Bei der abschließenden Siegerehrung wurden außerdem, neben den Fußballern, auch „Iron-Man“ sowie „Iron-Women“ und die Sieger im Tauziehen mit kleinen Präsenten und kräftigem Applaus geehrt. Die Motoren erhielten allesamt eine persönliche Urkunde und gemeinsam ein reichhaltiges Obsttablett sowie Kuchen und einen schicken kleinen Siegerpokal, der wenig später standesgemäß vor allen Insassen mit einem gepflegten dreifachen „Hatschihatschiare“ von Vorsänger Marc Eichelser gewürdigt wurde, was dem Großteil der Häftlinge ein respektables Schmunzeln ins Gesicht zauberte. Bis auf einen kleinen Trinkflaschenklauversuch während des Spiels, der sofort vom Personal mit ordentlichem Anschiss niedergeschlagen wurde, kam es zu keinerlei Zwischenfällen. Stattdessen war die Stimmung locker und überaus freundlich.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten für das faire Match, den netten Umgang und den Einblick ins nicht unbedingt alltägliche Leben im Gefängnis. Wir hatten einen tollen Nachmittag und kommen bei Gelegenheit sicher mal wieder vorbei am Hammerweg. Danke
Tore:
0:1 Türk
1:1
1:2 E. Petersohn
2:2
2:3 Eichelser
3:3
3:4 Rabe
4:4
4:5 Breitschädel
4:6 E. Petersohn
5:6
5:7 E. Petersohn
SG Motor Trachenberge spielte mit:
Jan Vogel; Sven Breitschädel, Willem Rabe, Daniel Sandig, Erik Petersohn, Sebastian Türk, Eric Pietzka, Stefan Koch, Alberto Trzoska und Marc Eichelser
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