Punktspiel Radebeuler BC 1908 : SG Motor Trachenberge (0:3)
25. Spieltag (Samstag, 3.5.2003)

Anstoß: 15:00 Uhr

Spielort: Sportanlage Lößnitzstadion Radebeul, Ste

Torschützen:
Neumann, Michael
Schmidt, Rene
Petzold, Michael

Gelbe Karten:
Türk, Sebastian

Kommentar:
taktische Meisterleistung beim RBC

Spielbericht:
Mit einem wahren Kraftakt belohnte sich die Fohrwerk- Elf am Samstag Nachmittag selbst und brachte hochverdient drei Punkte mit aus dem Radebeuler Lößnitzstadion. Der Tabellenzweite blieb einiges schuldig und steckt nach der ersten Heimniederlage der Saison (vorher 10 Siege und 2 Remis) in einer handfesten Krise. Die Motoren dagegen strotzen nur so vor Selbstbewusstsein, aber auch von Trachenberger Seite hatte vorher wohl niemand mit dem Erfolg gerechnet. Doch mit müden Knochen (zweites Spiel innerhalb von 48 Stunden) vollbrachten die Motoren die sowohl taktisch als auch kämpferisch beste Saisonleistung und revanchierten sich mehr als eindrucksvoll für die herbe 0:4-Heimklatsche im Hinspiel. Die im Pokalspiel bei Wurgwitz erprobten Experimente machten Sinn und wurden beibehalten. Der reaktivierte Ralph Rudolph spielte wieder (einen tollen) Libero, Türk als „Zerstörer“ vor der Abwehr und Zimmermann sowie der wiedergenesene René Schmidt auf den Außenbahnen im Mittelfeld. Die taktische Marschroute gegen die äußerst spielstarken Radebeuler war klar: Aus einer sicheren und dicht gestaffelten Abwehr kontern und „Nadelstiche setzen“ (Andreas Fohrwerk). Das Konzept sollte in Halbzeit eins aufgehen, auch wenn die Tore ausblieben. Trachenberge in den ersten 20/25 Minuten sogar die bessere Mannschaft. Mit schnellen Vorstößen wurden auch ein paar Chancen herausgespielt, doch Schüsse von Arndt (abgeblockt) und Neumann (drüber) sowie Petzold (gehalten) brachten noch nicht den erwünschten Erfolg. Auf der anderen Seite ließ Radebeul wenigstens in Maßen sein Können aufblitzen. Gute Kombinationen und Ballsicherheit prägten das Radebeuler Spiel (in der 1. Hälfte mit dem starken Wind spielend), aber der finale Pass kam nicht. So hatte der Gastgeber in Hälfte eins nur ein paar Schüsse, die ihr Ziel allerdings verfehlten oder in den Armen von Oliver Lange landeten. Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit dominierten die Mannen von Horst Rau, doch auch da konnte nichts zählbares verbucht werden und es ging mit einem leistungsgerechten Remis in die Kabine. Coach Andreas Fohrwerk war zufrieden und das konnte er auch sein. Es war klar, dass Trachenberge spielerisch mit den Radebeulern nicht mithalten konnte, doch je länger bei den Motoren die Null stand, desto nervöser würden die Gastgeber und genau das bewahrheitete sich in Halbzeit zwei. Die Motoren stellten sich noch tiefer, aber Radebeul fehlten einfach die spielerischen Mittel um die Motor- Defensive zu knacken und auf der anderen Seite passierte es: Michael Petzold sah auf der rechten Seite Michael Neumann marschieren, spielte einen Traumpass in den freien Raum und „Neumi“ ließ sich nicht zweimal bitten – ließ dem Hüter mit einem platzierten Flachschuss in die lange Ecke keine Chance. 0:1. Da rieb sich der ein oder andere doch erstaunt die Augen, wenngleich die Gästeführung nicht unverdient war. Geduldig agierten die Motoren und setzten wenig später den nächsten Nadelstich. Oldie René Schmidt überraschte alle mit einem Freistoß aus spitzem Winkel, den er nicht, wie alle dachten, als Flanke hereinbrachte, sondern mit der „Außenmauke“ aufs Tor zog und traf!!! Der Ball landete am Innenpfosten und ging von da ins Tor. 0:2. Nun war es um die Radebeuler geschehen. Sie spielten auf Krampf nach vorne – mussten sie ja auch. Horst Rau hatte schon jetzt, nach einer knappen Stunde eine roten Hals und ärgerte sich wie ein Rumpelstilzchen. Wenig später dann der erste Schock für Trachenberge: Michael Neumann, kurz zuvor erst draußen behandelt worden, bekam einen Pass und wäre allein auf den Radebeuler Keeper gerannt, musste seinen Sprint allerdings abbrechen. Er wurde kurz darauf mit Verdacht auf Mittelfußbruch ins Krankenhaus gefahren. Auf diesem Wege gute Besserung, Neumi. Und der stumpfe und sehr gesundheitsunfreundliche Kunstrasen im Lößnitzstadion forderte ein weiteres Opfer. Torsten Arndt knickte am eigenen Strafraum um und musste per Tragbahre vom Spielfeld getragen werden (Verdacht auf Bänderriss). Auch ihm gute Besserung! Somit schieden die zwei Spieler aus, die 20 der 32 Trachenberger Saisontore gemacht haben. Sie wurden ersetzt von Junior Marcel Schmidt (19) und Senior Thomas Petzold (40), die ihre Aufgaben allerdings gut erfüllten. Doch Trachenberge antwortete wie ein Spitzenteam. Der Schock über die beiden Verletzungen war kaum abgeklungen, schon bekam Michael Petzold bei einem der nun sehr rar gewordenen Entlastungsangriffe von Türk den Ball. Der Radebeuler Keeper zeigte sich wie die gesamte Mannschaft – total verunsichert und konsterniert ließ er den flotten, aber auf alle Fälle haltbaren Schuss durch die Beine gleiten und die dicke Überraschung war so gut wie perfekt. 0:3 und noch eine Viertelstunde zu spielen. Trachenberge agierte nun mit Mann und Maus am eigenen Strafraum und versuchte das Ergebnis beizubehalten. Radebeul nun drückend überlegen und kam auch zu guten Chancen, aber auf Oliver Lange ist Verlass. Der Trachenberge Keeper, momentan in einer Riesen- Form, fischte einen Kopfball aus Nahdistanz genauso, wie einen gefährlichen Freistoß noch raus und hielt seinen Kasten sauber. Und dann war das Spiel vorbei. Trachenberge gewann absolut verdient beim RBC und verbuchte nun schon den vierten Auswärtssieg (inkl. Pokal) innerhalb von knapp drei Wochen und verabschiedet sich nach zwei Tagen wieder von einem Abstiegsplatz. Mit einer kämpferisch ganz starken Leistung zeigte die Fohrwerk- Elf, welches Potenzial in ihr steckt und siegte letztendlich ganz souverän beim ehemaligen(?) Tabellenzweiten, der wirkliche eine Menge vermissen ließ. Auf Trachenberge warten nun die „Wochen der Entscheidung“, in denen es fast ausschließlich 6- Punkte- Spiele gegen direkte Abstiegskonkurrenten (Strehla, Turbine, Zeithain, Medingen) gibt. Man muss abwarten, wie lange die beiden Top- Torschützen Arndt und Neumann (je 10 Saisontore) ausfallen, aber bei noch sechs Spielen und dabei viermal auf der heimischen Aachener Straße dürfte der Klassenerhalt doch nicht in all zu großer Ferne sein...


Tore:

0:1 Neumann (54., Rechtsschuss, M. Petzold)

0:2 Schmidt, R. (56., Rechtsschuss, direkter Freistoß)

0:3 Petzold, M. (73., Linksschuss, Türk)



Wechsel:

66.min: Schmidt, Marcel für Neumann, Michael

70.min: Petzold, Thomas für Arndt, Torsten



Übersicht 25. Spieltag:

FV Motor Medingen – SV Traktor Priestewitz 0:1

Traktor Kalkreuth – Blau/Weiß Stahl Freital 0:3

Großenhainer FV – Post SV Dresden 0:4

Zeithainer SV – FC Stahl Riesa 2. 1:0

SSV Turbine Dresden – SpVgg Grün/Weiß Coswig 0:1

SG Kesselsdorf – Fortschr. Meißen- West 1:1

BSV Strehla – TSV Radeburg 0:3


aktuelle Tabelle


mfg s.t

 

 

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