Ein Aufbaugegner zur Bewältigung der kleinen Krise war mit dem heutigen
Kontrahenten, der Reserve der SG Dresden Striesen, schnell gefunden. Auch wenn
man aufgrund der letzten Ergebnisse durchaus gewarnt war vor den Gästen,
konnte man bereits beim Warmmachen erahnen, dass es heute vielleicht doch nicht
die erwartet schwere Aufgabe werden sollte. Während sechs jüngere Akteure ein
ordentlichen Aufwärmprogramm durchzogen, schoben sich die vier übrigen
Feldspieler, vorwiegend fortgeschrittenen Alters, lediglich den Ball ein wenig
hin und her wie man es vom Seniorenfußball kennt.
Trotzdem sah man eine von Beginn an hochkonzentrierte Motor-Elf, die eine
gewisse Verunsicherung aufgrund der letzten Ergebnisse mit Engagement und
Laufbereitschaft wettmachte und sofort den Ton angab. Die Gäste mühten sich
redlich, mehr als lange Bälle auf die bemitleidenswerten Sturmspitzen brachten
sie allerdings kaum zustande. Die Motor-Elf hingegen versuchte zumindest, auf
dem schwer bespielbaren Untergrund, mit Kominationsfußball zum Erfolg zu kommen.
Zwar blieben Chancen in den Anfangsminuten auf beiden Seiten Mangelware, jedoch
näherten sich die Motoren mit zunehmender Spielzeit immer mehr dem gegnerischen
Tor. Nach gut zwanzig Minuten dringt Oli Muschiol mit schönem Dribbling in den
Strafraum ein und wird letztlich rüde von den Beinen geholt. Elfmeter. Nachdem
Sebastian Türk zuletzt zweimal vom Punkt scheiterte, übernahm Libero Paul Vogt
die Initiative - mit mäßigem Erfolg. Er schoss das Spielgerät links am Tor
vorbei und vorerst blieb es beim 0:0. Motor blieb dran und hatte fünf Minuten
später dann doch allen Grund zum Jubeln. Conrad Nobis bekam an der
Strafraumgrenze den Ball mit dem Rücken zum Tor, dreht sich mehr oder weniger
elegant um diesen herum und schiebt dann überlegt ins linke untere Eck ein. 1:0
und Motor blieb am Drücker. Nach einer guten halben Stunde das 2:0 nach einem
echten Highlight. Eckball von rechts durch Rödel, im Zentrum verpassen Drechsel
und sein Gegenspieler per Kopf, die Kugel tippt auf und Türk geht volles Risiko
und versenkt die Kugel dabei direkt im rechten Winkel. Traumtor. Rödel hatte
zweimal die Chance, noch vor dem Seitenwechsel nachzulegen, vergab aber eine
mögliche Vorentscheidung.
Trainer Thomas Schmidt warnte davor, dass der Schlendrian einziehen könnte.
In der Vorwoche beim Pokalspiel in Dobritz stieg den Motoren die Halbzeitführung
wohl zu Kopf. Das war diesmal nicht der Fall, allerdings auch, weil der Gegner
dermaßen harmlos agierte, dass man wahrlich kaum Angst um die drei Zähler haben
musste. Die bestmögliche Antwort gab man auf dem Platz, den sofort nach
Wiederanpfiff war die Partie eigentlich entschieden. Nobis hatte herrlich von
rechts geflankt und im Zentrum vollendet Rödel per Kopf gegen die Laufrichtung
des gegnerischen Schlussmanns zum 3:0. Es sollte der letzte lichte Moment werden
in dieser Partie. Motor agierte fortan kopflos. Scheinbar wollte nun jeder
Spieler sein Tor erzielen, sodass man die Ordnung im Spiel nach vorne verlor und
sich gegenseitig die Räume zustellte. Trotzdem ergaben sich in der letzten
halben Stunde noch ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten, wobei sich
besonders Lars-Erik Rödel und der eingewechselte, aber glücklose, Willy Müller
im Auslassen bester Chancen förmlich selbst übertrafen. Schiedsrichter Herzog
hatte zehn Minuten vor dem Ende mit den wackeren Gästen ein Einsehen und
verschenkte noch einen sehr sehr fragwürdigen Elfmeter an Striesen. Oliver Lange
war jedoch auf dem Posten und parierte den schwach getretenen Versuch von Wolf.
Motor konnte Selbstvertrauen tanken für die letzten drei harten Spiele vor
der wohlverdienten Winterpause. Gegen einen richtig schwachen Gegner, der in
dieser Formation in der Stadtliga nichts zu suchen hat, sah man allerdings, dass
noch viel Sand im Getriebe der Trachenberger steckt. Nächste Woche in
Zschachwitz wird es sicherlich nicht so ein Spaziergang wie heute.
Tore:
1:0 Nobis (24.)
2:0 Türk (30.)
3:0 Rödel (46.)
Wechsel:
55.min: Willy Müller für Conrad Nobis
63.min: Tobias Reithmeier für Sebastian Türk
83.min: Marcel Schmidt für Lars-Erik Rödel
Besondere Vorkomnisse:
Vogt (Trachenberge) schießt Foulelfmeter neben das Tor (19.)
Lange (Trachenberge) hält Foulelfmeter von Wolf (78.)
Übersicht 13. Spieltag (28./29.11.2009):
SG Bühlau 2009 |
SG Weixdorf 2. |
2:0 |
Sa |
SV Eintracht
Dobritz 1950 2. |
SG Weißig |
3:1 |
So |
SV Helios 24
Dresden |
SpVgg
Dresden-Löbtau 1893 |
6:1 |
So |
SG Motor Trachenberge |
SG Dresden
Striesen 2. |
3:0 |
So |
Dresdner SC 1898
2. |
FV Blau/Weiß
Zschachwitz |
abg |
So |
FV Hafen Dresden |
SG Dynamo Dresden
4. |
0:2 |
So |
SV Sportfreunde
01 Nord |
FC Elbflorenz
Dresden |
2:3 |
So |
SV Sachsenwerk
Dresden |
SSV Turbine
Dresden |
3:1 |
So |
Tabelle 13. Spieltag (Stand 30.11.2009):
Pl. |
Verein |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Punkte |
1. |
SV Sachsenwerk Dresden |
13 |
10 |
1 |
2 |
37 |
14 |
+23 |
31 |
2. |
SG Dynamo Dresden 4. (N) |
13 |
9 |
2 |
2 |
31 |
12 |
+19 |
29 |
3. |
SG Motor Trachenberge |
13 |
9 |
1 |
3 |
28 |
12 |
+16 |
28 |
4. |
FV Blau/Weiß Zschachwitz |
12 |
8 |
2 |
2 |
26 |
18 |
+8 |
26 |
5. |
FC Elbflorenz Dresden (N) |
13 |
7 |
3 |
3 |
35 |
29 |
+6 |
24 |
6. |
SV Helios 24 Dresden |
13 |
6 |
4 |
3 |
36 |
26 |
+10 |
22 |
7. |
SG Weißig |
13 |
7 |
1 |
5 |
21 |
19 |
+2 |
22 |
8. |
SpVgg Dresden-Löbtau 1893 |
13 |
6 |
2 |
5 |
39 |
29 |
+10 |
20 |
9. |
SV Sportfreunde 01 Nord |
13 |
6 |
2 |
5 |
34 |
25 |
+9 |
20 |
10. |
SV Eintracht Dobritz 1950 2. (N) |
13 |
4 |
3 |
6 |
24 |
30 |
-6 |
15 |
11. |
SSV Turbine Dresden |
13 |
4 |
1 |
8 |
21 |
22 |
-1 |
13 |
12. |
Dresdner SC 1898 2. |
12 |
4 |
1 |
7 |
21 |
24 |
-3 |
13 |
13. |
FV Hafen Dresden |
13 |
4 |
1 |
8 |
21 |
30 |
-9 |
13 |
14. |
SG Bühlau 2009 |
13 |
3 |
0 |
10 |
21 |
49 |
-28 |
9 |
15. |
SG Weixdorf 2. |
13 |
2 |
1 |
10 |
15 |
40 |
-25 |
7 |
16. |
SG Dresden Striesen 2. |
13 |
1 |
1 |
11 |
11 |
42 |
-31 |
4 |