Punktspiel SG Motor Trachenberge : SG Dresden Striesen 2. (3:3)
26. Spieltag (Sonntag, 3.5.2009)

Anstoß: 10:30 Uhr

Spielort: Aachener Straße

Torschützen:
Winking, Jörg
Rödel, Lars-Erik
Rödel, Lars-Erik

Gelbe Karten:
Vogt, Paul
Winking, Jörg
Müller, Willy

Kommentar:
Déjà-Vu in Trachau

Spielbericht:

Es ist wirklich schwer, diese ganze Trachenberger Situation noch in Worte zu fassen. Heute stand ein weiteres 6-Punkte-Spiel an, in dem Motor zum wiederholten Male die Chance vergeigte, sich erst einmal entscheidend von den Abstiegsplätzen abzusetzen. Erneut verspielte man einen Vorsprung und wichtige Zähler für den Klassenerhalt in letzter Minute. Erneut muss man trotz Remis eine gefühlte Niederlage einstecken.

Gegen die zweite Mannschaft der SG Striesen hätte die Schmidt-Elf ihrerseits die Seidnitzer überholen und direkt in den unmittelbaren Abstiegskampf hineinkatapultieren können. Wie man es ja langsam gewohnt ist, prägte eine deutlich spürbare Verunsicherheit die Trachenberger Bemühungen Fußball zu spielen. Auch wenn Rödel gleich nach 120 Sekunden und herrlicher Flanke von Willy Müller das 1:0 machen muss, die Kugel aus 5 Minuten volley allerdings deutlich über den Striesener Kasten wuchtete, waren es eben die Gäste, die in den Anfangsminuten richtig schönen Fußball spielten. Schnell und präzise ging es Richtgung Trachenberger Tor, wobei vor allem Ballin in den Anfangsminuten machte, was er wollte. Logische Konsequenz war das frühe 0:1. Im Trachenberger Defensivbereich stimmte in diesem Moment überhaupt nichts und so konnte Drechsel in höchster Not Ehrling die Kugel vom Fuß spitzeln, allerdings genau vor die Füße von Ballin, der vom Strafraum mit trockenem Flachschuss unhaltbar ins rechte Eck vollendete. Glücklicherweise fingen sich die Motoren und es entwickelte sich ein ansehnliches unterhaltsames Spiel, in dem Motor mit zunehmender Spielzeit stärker wurde. Erneut war es Rödel nach einer halben Stunde, dessen Schuss Striesen-Schlussmann Georgius allerdings vor keine unlösbare Aufgabe stellen sollte. Wenig später war es schon knapper, als erneut der bislang so glücklose Trachenberger Angreifer die Kugel nur knapp am linken Pfosten vorbeischoss. Striesen konnte die anfängliche gute Laune nicht im Spiel halten und ließ spürbar nach, allerdings hätte ein Standard nach 37 Minuten fast für das 0:2 gesorgt. So lief Guse optimal in den Freistoß von Scholz und verlängerte diesen an den Trachenberger Querbalken. Die Spielanteile waren weitestgehend gleichmäßig verteilt, trotzdem kam der Ausgleichstreffer der Gastgeber doch etwas überraschend. Bei Vogels Ecke von rechts fühlte sich keine Striesener für Jörg Winking zuständig, der praktisch mit dem Pausenpfiff am kurzen Pfosten unbedrängt zum 1:1 einnickte. Sowas nennt man wohl ein Tor zum psychologisch besten Zeitpunkt.

Man spürte bei der Schmidt-Elf, dass am heutigen Tage etwas machbar ist und so erlebten die knapp 70 Fans am Spielfeldrand die stärkste Trachenberger Halbzeit seit langem. Gehörig nachhelfen musste allerdings der Gegner. Bei Trzoskas Verlegenheitsschuss, welcher per Bogenlampe an die Latte ging, machte der Striesener Georgius alles andere als eine gute Figur. Lars-Erik Rödel reagierte am schnellsten und versenkte per Abstauber wuchtig ins lange Eck zur vielumjubelten Trachenberger Führung. Auf einmal bekam man eine längst verloren geglaubte Lust am Fußball spielen zu sehen. Herrliche Trachenberger Kombinationen und ein ebenfalls längst verloren geglaubter Torjäger stand erneut im Mittelpunkt. Flanke mit dem Außenrist von Vogel, aber Rödel zog aus sieben Metern die pure Gewalt der Innenseite vor und verzog. Aber Tor Nummer zwei für Rödel folgte dann doch wenig später, als ein heute wieder überragender Willy Müller mit seinem Gegenspieler Katz und Maus spielt und die Kugel passgenau Rödel in die Füße spielt, der aus Nahdistanz keinerlei Probleme mehr hatte, das 3:1 zu erzielen. Motor spielte wie im Rausch und Striesen zeichnete sich in dieser Phase lediglich durch Meckerei und Motzerei aus. Vogel hätte fast noch einen draufgesetzt, verzog am langen Pfosten aber knapp. Man dachte längst, das Spiel sei schon entschieden. In dieser Gute-Laune-Phase fiel urplötzlich aus heiterem Himmel vier Minuten vor dem Ende der Striesener Anschlusstreffer. Wieder blieb man bei einem Standard im Mitdenken nur zweiter Sieger. Oliver Lange griff daneben und aus spitzem Winkel spitzelte Freitag die Kugel irgendwie in die Maschen. Die Partie schien längst in geregelte Bahnen gelenkt und urplötzlich erwacht ein mausetoter Gegner wieder. Unfassbares spielte sich in der Schlussminute ab, als Ehrlich von der Mittellinie die Kugel durchgesteckt bekam, den herauseilenden Oliver Lange cool überwand und das nicht mehr für möglich gehaltene 3:3 erzielte.

30 Minuten Friede, Freude, Eierkuchen im Trachenberger Quartier... Und dann mit der vollen Härte zurück in der traurigen Realität. Jetzt zählen nur noch Resultate. Das WIE ist schon längst nicht mehr entscheidend.

 

Tore:
0:1 Ballin (9.)
1:1 Winking (45.+1)
2:1 Rödel (59.)
3:1 Rödel (75.)
3:2 Freitag (86.)
3:3 Ehrling (89.)

Wechsel:
76.min: Oliver Marschall für Jörg Winking
84.min: Conrad Nobis für Lars-Erik Rödel

Übersicht 26. Spieltag (02./03.05.2009):
SG Weixdorf 2. Dresdner SC 1898 2. 3:3 Sa
TSV Cossebaude SV Helios 24 Dresden 1:0 Sa
SG Motor Trachenberge SG Dresden Striesen 2. 3:3 So
FV Hafen Dresden ESV Dresden 2. 4:0 So
TSV Bühlau SC Borea Dresden 3. 3:2 So
SV Sachsenwerk Dresden SSV Turbine Dresden 4:0 So
SV Sportfreunde 01 Nord SG Weißig 1:2 So
SpVgg Dresden-Löbtau 1893 FV Blau-Weiß Zschachwitz 1:0 So

Tabelle 26. Spieltag:

Pl. Verein Sp S U N Tore Diff Punkte
1. TSV Cossebaude 25 19 2 4 63 19 +44 59
2. SV Helios 24 Dresden 25 17 3 5 60 27 +33 54
3. SV Sachsenwerk Dresden (A) 25 14 7 4 45 28 +17 49
4. SpVgg Dresden-Löbtau 1893 25 14 5 6 48 34 +14 47
5. SV Sportfreunde 01 Nord 25 14 3 8 58 43 +15 45
6. FV Blau-Weiß Zschachwitz (A) 25 10 6 9 42 40 +2 36
7. SG Weixdorf 2. 25 10 5 10 35 39 -4 35
8. TSV Bühlau 25 9 6 10 42 44 -2 33
9. SSV Turbine Dresden 25 8 6 11 35 40 -5 30
10. SG Dresden Striesen 2. (N) 25 6 9 10 44 56 -12 27
11. ESV Dresden 2. (N) 25 7 5 13 33 58 -25 26
12. SG Motor Trachenberge 25 6 7 12 41 46 -5 25
13. SG Weißig 25 6 6 13 43 62 -19 24
14. Dresdner SC 1898 2. 25 5 8 12 36 51 -15 23
15. SC Borea Dresden 3. 25 5 6 14 30 45 -15 21
16. FV Hafen Dresden 25 5 6 14 35 58 -23 21

 

 

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