Punktspiel TSV Rotation Dresden : SG Motor Trachenberge (7:3)
4. Spieltag (Montag, 3.10.2005)

Anstoß: 14:00 Uhr

Spielort: Eisenberger Str. 1a

Torschützen:
Keil, Sören
Muschiol, Oliver
Keil, Sören

Gelbe Karten:
Bechstädt, Eric
Hegewald, Robert
Vogt, Paul

Kommentar:
Hat heute Trachenberge gespielt ?

Spielbericht:
Am vergangenen Feiertag der deutschen Einheit reisten die Motoren zum Derby an die Eisenberger Strasse zum TSV Rotation Dresden. Es sollte ein bitterer Tag werden...!!!

Bis auf Kapitän Renè Schubert waren alle Mann an Bord. Für ihn rückte Paul Smentek auf die Position des rechten Verteidigers. Der Gastgeber stand vor der Partie mit null Punkten und zwei deftigen Niederlagen im hinteren Tabellenbereich. Trainer Falk Muschiol wies vor der Partie darauf hin, „diese Begegnung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen“. Gerade in Derbys gibt es keine leichten Gegner. Die Motoren waren nach ihrem furiosen Auftakt klarer Favorit. Allerdings fand das Spiel auf dem Hartplatz des Gastgebers statt, was den Mannen von Rotation natürlich mehr als entgegen kam.

Die Schwarz/ Weißen legten auch gleich los wie die Feuerwehr. In den ersten fünfzehn Minuten kamen die Motoren mit dem aggressiven und schnellen Spiel des Gegners überhaupt nicht klar. Irgendwie schienen die Trachenberger noch in der Kabine zu sein. Die Spieler des Gastgebers gewannen nahezu jeden Zweikampf und schalteten immer wieder blitzschnell um nach Ballgewinn, so dass die Motoren große Mühe hatten, den Gegner vom eigenen Strafraum fern zu halten. So führte auch eine unnötiger Ballverlust im Mittelfeld dazu, dass Trachenberge nach 16 Minuten ins Hintertreffen geriet. Christian Gieloff, bester aller 22 Akteure im ersten Spielabschnitt, tauchte nach schönem Steilpass über die linke Abwehrseite der Motoren völlig frei vor Sebastian Pötschke auf und ließ dem Hüter der Motoren keine Chance. Rückstand, ein völlig neues Gefühl für die Mannen von der Aachener Strasse. Verdient war die Führung für die Gastgeber allemal. Erst jetzt merkten die Motoren, dass hier im Vorbeigehen nichts zu holen sein wird. Sören Keil rückte die Verhältnisse erst einmal wieder gerade und traf mit schönem 16-Meter- Schuss. Der nicht unhaltbare Schuss fiel ins lange Eck, nachdem der Torwart der Gastgeber mehr oder weniger daneben griff. Ein Zeichen zum Erwachen war dies jedoch nicht. Der Gastgeber schien nicht sonderlich geschockt und blieb weiter spielbestimmend. So setzten sie die Motoren weiter gehörig unter Druck. Die an diesem Tage äußerst wacklige Abwehr hatte nun immer mehr Schwierigkeiten, das Leder ein ums andere mal aus der Gefahrenzone zu bringen. Die zweikampfstarken und spielfreudigen Gastgeber hatten zusehends mehr vom Spiel und so fiel auch vollkommen verdient in Minute 25 die erneute Führung. Die Hintermannschaft der Motoren leistete sich eine Schlafeinlage und wieder tauchte ein Spieler der Gastgeber in Person von Sepp Rentsch nach einem schnell ausgeführten Freistoss frei vor Sebastian Pötschke auf. Beim Abschluss gab es wiederum nichts zu halten. Die richtige Antwort hätten die Motoren durch Eric Bechstädt fünf Minuten später geben können. Er scheiterte jedoch am schnell herausgeeilten Hüter der Gastgeber und vergab so den erneuten Ausgleich. In der 38. Minute erhöhten die Gastgeber nach einem bösen individuellen Fehler von Paul Smentek auf 3:1. Erneut war Rentsch der Torschütze. Schon jetzt machte sich das Fehlen von Renè Schubert deutlich bemerkbar. Kein Akteur der Motoren war in der Lage dem Spiel der Rotationer durch Härte und gesundes Zweikampfverhalten Einhalt zu gebieten. Immer wieder hatten die Spieler der Gastgeber zu viel Platz. Angesteckt von der Verunsicherung in Reihen der Motoren unterliefen selbst den eigentlich erfahrenen Spielern simpelste Fehler - die einfachsten Pässe misslangen und immer wieder wurde versucht durch Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen. Gerade bei dem kleinen Platz ist das probateste Mittel der Doppelpass. Robert Hegewald versuchte zwar im Mittelfeld Ordnung zu schaffen, dies scheiterte allerdings an der Undiszipliniertheit aller Akteure. So war der Pausenstand von 3:1 noch geschmeichelt. Die deftige Halbzeitansprache von Trainer Falk Muschiol änderte leider nichts an den Unzulänglichkeiten im Spiel der Motoren. So zeigte Rotation an diesem Tag den Motoren deutlich ihre Grenzen auf. Wieder war Rentsch keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 4:1 erfolgreich. Zwar versuchten die Motoren jetzt das Spiel an sich zu reißen, aber leider blieb es lediglich bei dem „Versuch“! Hoffnung schöpfte man nach dem Anschlusstreffer durch Oliver Muschiol in der 55. Minute. Diese starb aber kurze Zeit später wieder, als Rotation den alten Abstand in der 59. Minute durch Gieloff wieder herstellte. Die Gastgeber blieben dran und erhöhten in der 63. Minute zum zwischenzeitlichen 6:2 (Rentsch). Bei den Motoren blieb vieles nur Stückwerk. Kein Kombinationsfluss, keine läuferische und kämpferische Bereitschaft und fehlende mannschaftliche Geschlossenheit machten es dem Gastgeber leicht den Spielstand zu verwalten. In der 66. Minute schaffte Sören Keil lediglich Resultatskosmetik. Die Motoren waren zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Verliererstrasse. Allein Sebastian Pötschke war es zu verdanken, dass die Motoren nur 3:6 im Hintertreffen lagen. In der 83. Minute blieb jedoch auch er machtlos und musste zum siebenten mal hinter sich greifen, als der überragende Rentsch mit überlegtem Heber zum fünften Mal einnetzte. Die Motoren wurde hart, aber wohl verdient auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Rotation war an diesem Tag das spielerisch, kämpferisch und vor allem taktisch bessere Team. Wenn sechs bis sieben Leistungsträger nicht annähernd ihre Normalform erreichen, bleibt der Erfolg der Mannschaft aus. Wenn es im spielerischen Bereich schon nicht rund läuft, darf man wenigstens erwarten, das man über den Kampf ins Spiel findet. Zu spüren war lediglich Resignation und Verunsicherung. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Erfolg hat man nur gemeinsam. Dies gilt vor allem für die vermeintlichen Führungsspieler. Leider hatten die Motoren keinen davon auf dem Platz und so war die Niederlage in dieser Höhe mehr als verdient. Ihren wahren Charakter können die Motoren nun am kommenden Sonntag zeigen. Dann ist Einheit Mitte an der Aachener Strasse zu Gast. Dies ist dann ein anderes Kaliber. Mit der Leistung vom Montag ist da wohl nichts zu holen. Will man im oberen Bereich der Tabelle mitmischen, muss sich die Mannschaft um mindestens 100 Prozent steigern und den Siegeswillen auch auf dem Platz erkennen lassen. Fußball spielt sich nämlich auch im Kopf ab...


 

 

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